Aus für spektakulären Steg beim Zürcher Hauptbahnhof
Vor rund fünf Jahren war Spektakuläres hinter dem Zürcher Hauptbahnhof geplant: Ein 150 Meter langer stützenfreier Steg aus ultrahochfestem faserverstärkten Beton hätte das Gleisfeld überspannen sollen. Doch nun wird die Fussgänger- und Velopasserelle des britisch-französischen Büros Flint & Neill nicht realisiert.
Quelle: zvg
Bleibt in der Schublade: der Negrellisteg von Flint & Neill.
Vor rund fünf Jahren war Spektakuläres hinter dem Zürcher Hauptbahnhof geplant: Ein 150 Meter langer, stützenfreier Steg aus ultrahochfestem faserverstärkten Beton hätte das Gleisfeld überspannen sollen. Gedacht war die beinahe schwebend wirkende, röhrenförmige Passerelle für Fussgänger und Velofahrer. Hervorgegangen war sie aus einem Wettbewerb, den die Stadt ausgeschrieben hatte, und den das britisch-französische Büro Flint & Neill für sich entscheiden konnte.
Doch die Querung polarisierte. Unter anderem weil die Konstruktion aus ultrahochfestem faserverstärkten Beton mit Baukosten von 30 Millionen Franken relativ teuer war. Schliesslich legte man das Projekt 2012 auf Eis gelegt. Das hat sich in diesen Tagen nun geändert: Der Vorschlag von Flint & Neill verschwindet jetzt ganz in der Schublade. Der Negrellisteg bleibe in der Planung, aber nicht mit dem Wettbewerbsprojekt, teilte das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement dieser Tage mit.
Begründet wird das Aus damit, dass sich seit der Ausschreibung des Wettbewerbs die Rahmenbedingungen verändert haben, zumal gegenwärtig verschiedene Gleisquerungen in Planung sind. Weil in der Nähe, wo das ursprüngliche Projekt hätte zu stehen kommen sollen, ein Velotunnel vorgesehen ist, wird der Steg nun nur noch als Fussgängerüberführung geplant. Und dies wiederum hat „einen erheblichen Einfluss“ auf das Bauwerk. So kann es etwa ohne Rampen für den Veloverkehr erstellt werden. Laut Stadt braucht das Projekt damit nicht nur weniger Platz sondern wird auch günstiger.
Dass ein Steg über die Gleise realisiert wird, ist für die Stadt klar. Die Verbindung sei nach wie vor im Richtplan eingetragen, heisst es dazu in der Medienmitteilung. Zurzeit suche man nach Lösungen, wie die Verbindung zu einem späteren Zeitpunkt und an die neuen Gegebenheiten angepasst umgesetzt werden könne. (mai)