Augusta Raurica: Römische Mauer mit Weltkriegsvergangenheit wird saniert
In der Römerstadt Augusta Raurica sanieren zurzeit Archäologen und weitere Fachleute die Basilica-Stützmauer an der Nordwestecke des ehemaligen Forums. Sie war im Zweiten Weltkrieg Teil einer Verteidigungsanlage der Armee gewesen.

Quelle: PD
Die Sanierungsarbeiten an der Stützmauer laufen seit vergangenem Jahr.
Die Stützmauer mit Basilica und halbrund vorspringender Curia hatte einst den nördlichen Abschluss des Forums im antiken Stadtzentrum gebildet. 1942 hatte man sie restauriert und teilweise rekonstruiert. Dass dies trotz Krieg und damit verbundenem Baustoffmangel möglich war, hatte militärische Gründe: Das Augster Plateau oberhalb von Violenbach und Rhein sollte als Verteidigungsstellung befestigt werden. Weil der damalige Augusta-Raurica-Leiter Rudolf Laur-Belart nicht wollte, dass Panzersperren die archäologische Stätte verunstalten, schlug er vor, die Basilicamauer so zu restaurieren, dass sie Teil der Festung wurde. Entsprechend viel Beton wurde dabei eingesetzt.
Für die aktuellen Arbeiten an der Mauer wird ein Mörtel verwendet, der nahezu demjenigen entspricht, der verwendet wurde, als man die Mauer gebaut hatte. Dazu tragen Fachleute die alten Restaurationsschichten bis auf die römische Substanz ab, diese wird dann mittels aufwendiger Zeichenarbeit dokumentiert. Erst danach wird die Mauer endgültig restauriert oder vielmehr in Stand gesetzt.
Die Sanierung der markanten Mauer startete bereits 2013 und ist derzeit in vollem Gange. Sie war dringend geworden, weil sich die Schäden am Gemäuer häuften und schliesslich gar die Besucher gefährdeten. Das Projekt wird laut den Verantwortlichen von Augusta Raurica mehrere Jahre dauern. - Jeden Dienstag und Donnerstag bietet die Römerstadt Führungen zur Sanierungsstätte an. (mai/sda)
Internettipp: www.augusta-raurica.ch