Aufwärtstrend in der Bauwirtschaft
Nach dem die Bauwirtschaft vergangenes Jahr deutliche Umsatzeinbussen hat hinnehmen müssen, hellt sich die Lage im zweiten Quartal 2016 nun etwas auf. Dies zeigt der Bauindex der Credit Suisse (CS) und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV), der heute veröffentlicht worden ist.
So zeigt der Bauindex mit einem Plus von 5 Punkten im zweiten Quartal einen klaren Aufwärtstrend. Mit einer Zunahme von 4.2 Prozent liegen die zu erwarteten saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes deutlich über dem Quartal im Vorjahr. Als hauptverantwortlich für diese Entwicklung erachten die Experten der CS und des SBV den Tiefbau (+6.8%), der mit einem Plus von 6.8 Prozent stark von einzelnen grösseren Auftragseingängen profitiere. Allerdings dürfte sich dies in den kommenden Quartalen wohl kaum in diesem Ausmass fortsetzen. Leicht zulegen konnte auch der Hochbau (+ 1.7% im Vergleich zum Vorquartal), dies wegen einer immer stärker werdenden Nachfrage im Mietwohnungsbau, aber auch wegen zahlreicher Aufträge der öffentlichen Hand wie etwa im Spitalbau.
Hingegen weiterhin rückläufig ist der Wirtschaftsbau, dessen Nachfrage langfristig von verschiedenen strukturellen Trends wie Digitalisierung und Offshoring beeinträchtigt wird. Auch künftig sehr schwierig wird sich wohl die Lage für das Baugewerbe in den Tourismusregionen präsentieren. Denn hier machen sich die Auswirkungen des Zweitwohnungsgesetzes deutlich bemerkbar sind. Dennoch bleiben aber Konkurse bisher die Ausnahme, laut CS und SBV kommt die Mehrheit der Unternehmen mit einer geografischen Verlagerung der Geschäftstätigkeit und Stellenabbau über die Runden.
Das Zwischentief in der Baukonjunktur vom vergangenen Jahr verschiebt sich immer stärker hin zum Ausbaugewerbe (–2.6% im Vergleich zum Vorquartal), das rund zwei Drittel der Gesamtbeschäftigung des Baugewerbes generiert. Von der aktuellen Erholung des Hoch- und Tiefbaus dürfte mit der üblichen Verzögerung auch der Ausbau profitieren. (mai/mgt)