Areal verkauft: Electrolux setzt auf Ideen statt Pläne
Nachdem die Electrolux ihre Tätigkeit in Schwanden aufgegeben hatte, wollte die Glarner Regierung das Areal kaufen und arbeitete ein Projekt für eine gewerblich-industrielle Nutzung aus. Nun hat Electrolux das Land an einen lokalen Unternehmer verkauft. Dieser hat lediglich „Ideen“.
Nachdem der Haushaltsgerätehersteller Electrolux im Herbst letzten Jahres sein Produktionswerk in Schwanden mit 120 Vollzeitstellen geschlossen hatte, fürchteten die Glarner Behörden, dass aus dem Areal eine Industriebrache wird. Eine von vielen im einstigen industriellen Pionierkanton. Sie suchten das Gespräch mit Electrolux, um eine neue gewerblich-industrielle Nutzung für die Fläche zu finden. Wie die NZZ schreibt, war ein Kauf geplant. Die Behörden hatten ausserdem ein Projekt für die Nutzung ausgearbeitet.
Doch die Electrolux hatte offenbar anderes im Sinn. Diesen Monat gab die Firma nämlich bekannt, dass sie das Areal an einen lokalen Unternehmer verkauft habe, an die Glaro Immobilien AG aus Schwanden. Die Behörden seien „perplex“ gewesen. „Das war nicht ganz die feine Art“, wird Glarus Süds Gemeindepräsident Mathias Vögeli zitiert – zumal er seit der Bekanntgabe noch keinen Kontakt zum einzigen Verwaltungsrat des Immobilienunternehmens aufnehmen konnte. Dem Kanton hingegen ist dies offenbar gelungen. Und er hat herausgefunden, dass der Käufer, was die künftige Nutzung anbelangt, noch ganz am Anfang steht. „Zumindest sind die Pläne bei weitem nicht so konkret wie unsere“, zitiert die NZZ Regierungsrätin Marianne Lienhard. Von Electrolux-CEO Peter Barandun hätte sie erwartet, „dass er sich zumindest die Zeit nimmt und unser Projekt anhört, bevor er beschliesst, dass ein Drittprojekt, das notabene noch in der Ideenphase steckt, besser sei.“ (pd/mt)