Arc-Award 2016: Ein Haus aus Beton, Holz, Metall und Glas
Manche Dinge gelingen auf Anhieb – wie das erste realisierte Einfamilienhaus der Reuter Raeber Architekten in Riehen BS. Die Newcomer gewannen den Arc-Award für ihren «präzisen, intelligenten und frischen Entwurf».
So unspektakulär die Baumaterialien klingen, so denkwürdig ist die Preisvergabe an die Architekten Patrick Reuter und Lukas Raeber in der Wettbewerbskategorie «Der erste Bau»: Das junge Architekturbüro hat mit seinem ersten realisierten Einfamilienhaus einen Coup gelandet und sich damit gegen grössere und etabliertere Büros durchgesetzt. Das preisgekrönte Wohhaus liegt inmitten eines Einfamilienhausquartiers in Riehen in leichter Hanglage.
Drinnen und draussen im Einklang
Im Innern spiegeln jeweils zwei Stufen das Gefälle des Grundstücks wieder und trennen den Eingangs-, Wohn- und Kochbereich. Die Aussenwände, die Feuerstelle und auch der Fussboden im Erdgeschoss bestehen allesamt aus massivem Beton. Im ersten Stock, in dem die privaten Schlafräume der Bewohner liegen, wurde vornehmlich Holz verbaut. Das Holzfachwerk überragt die Betonkonstruktion – ohne sichtbare Stützen im Aussenbereich. Deckenhohe Fenster öffnen die Innenräume der Landschaft und sorgen für nahtlose und fliessende Übergänge zwischen drinnen und draussen.
Stimmige Atmosphäre
Obwohl die Stockwerke optisch streng voneinander getrennt sind, vermischen sich die dominierenden Materialien teilweise: Die Betonwand, die im Erdgeschoss die Rückseite der Feuerstelle bildet, ist im Obergeschoss die Zimmerwand des Elternschlafzimmers. Gleichzeitig verbindet eine Holztreppe den Holzaufbau mit dem Wohnbereich im Erdgeschoss. Durch das harmonische Zusammenspiel der Massiv- und der Holzbauweise, begründete die Jury ihren Entscheid, entstehe ein statischer Balanceakt, «der ein kräftiges und ausgedehntes Raumgefühl entfacht und eine beziehungsreiche Architektur zum Vorschein bringt.» (esc, bauwelt.ch)