Anhaltender Bauboom: Sand wird rares Gut
Überall auf der Welt wird gebaut, was das Zeug hält. Und dazu braucht man Sand. Als Alpenland hat die Schweiz genügend davon – auch weil der Abbau streng reguliert ist. Aber anderswo auf der Welt wird offenbar derart hemmungslos Raubbau betrieben, dass Strände schrumpfen und ganze Inseln verschwinden.

Quelle: wikimedia.org, Tsungam, CC
Sandabbau, Symbolbild
Wer bauen will, braucht meistens Beton. Und wer Beton will, braucht dafür Sand. Pro Tonne Zement sind sechs bis sieben Tonnen Sand und Kies nötig. Der Verbrauch immens: In einem Jahr werden global bis zu 30 Milliarden Tonnen Sand und Kies verbaut, schreibt der Tages-Anzeiger unter Berufung auf einen Bericht der UNO-Organisation Unep (das Umweltprogramm der Vereinten Nationen). Sie hat weltweit eine schärfere Regulierung des Abbaus gefordert. Denn langsam, aber sicher scheint der Sand knapp zu werden. Weil Raubbau betrieben wird.
Vor Indonesien beispielsweise sind laut Zeitungsbericht 25 Inseln einfach verschwunden. Spezialschiffe hatten offenbar rund um die Inseln so viel Sand abgesogen, dass die Strände immer mehr ins Rutschen gerieten. Wind und Wellen besorgten den Rest, die Inseln versanken über die Jahre im Meer. Gelandet sei ein grosser Teil des Sands in Singapur, wo es innert 40 Jahren zu 130 Quadratkilometern neuem Land aufgeschüttet wurde.
Auch die Golfstaaten schütten Land für künstliche Inseln auf. Allein die berühmte Palmen-Insel vor Dubai hat laut Tages-Anzeiger 385 Millionen Tonnen Sand und Kies verschlungen. Ein weiteres Aufschüttungsprojekt – 300 künstliche Inseln, die vom Flugzeug aus betrachtet wie eine Weltkarte aussehen – hat 450 Millionen Tonnen Sand verbraucht. (pd/mt)