Alte Milchflaschen für 3D-Drucker
In den USA sollen Milchflaschen künftig nicht mehr auf dem Müll sondern im 3D-Drucker landen. So sieht es Joshua Pearce von der Michigan Technological University. Er hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich in den eigenen vier Wänden etwa ausgediente Schoppen zu Druckmaterial für 3D-Drucker verarbeiten lassen.
Bei Pearces Erfindung geht es um ein kostengünstiges, umweltschonendes Verfahren für das rezyklieren von Polyethylen, bei dem etwa eine alte Milchflasche zuerst von Aufklebern befreit, gewaschen und dann geschreddert wird. Danach werden die Kunststoffteilchen mit einem Selbstbau-Extruder „RecycleBot“ zu Kunststofffasern verarbeitet. Weil es sich dabei um eine Open-Source-Technologie handelt, ist sie jedermann zugänglich und laut Pearce auch kostengünstig.
„Im Verkauf kosten die Kunststoffdrähte bis zu 50 Dollar pro Kilogramm, während Milchflaschen fast gratis sind - auch wenn man die Anschaffungskosten für eine Recycling-Maschine von etwa 300 Dollar in Betracht zieht“, erklärt Pearce. Für ein Kilo selbstproduzierter Fasern bezahlt man dann dann gerade mal 10 Cent. Laut Pearce profitiert auch die Umwelt: „Der Recycling-Prozess in den eigenen vier Wänden verbraucht etwa 90 Prozent weniger Energie als die Produktion von neuem Material.“ Verglichen mit herkömmlichen Recycling-Prozessen werden laut Pearce 70 bis 80 Prozent weniger Energie verbraucht. (mai)