A9: WWF und Pro Natura klagen Kanton Wallis ein
Der WWF und Pro Natura wollen den Kanton Wallis im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn A9 verklagen. Die Umweltverbände werfen dem Kanton grosse Nachlässigkeit bei der Realisierung ökologischer Kompensationsmassnahmen vor.
Das Problem seien nicht die Finanzen, sondern die Untätigkeit der kantonalen Behörden, sagte Marie-Thérèse Sangra, Regionalsekretärin des WWF Wallis, an einer Medienkonferenz. Zahlreiche Kompensationsmassnahmen seien beschlossen, aber nicht umgesetzt worden. Die Finanzierungsfonds seien immer noch verfügbar.
Konkret geht es den Umweltorganisationen unter anderem um die im Zusammenhang mit dem Autobahnabschnitt zwischen Sitten und Siders im Jahr 1990 beschlossene Neubelebung eines Waldes, die bis heute nicht realisiert wurde. Was den letzten Autobahnabschnitt zwischen Susten und Gampel betrifft, werfen die Umweltorganisationen dem Kanton vor, dass eine zehn Hektar grosse Deponie nicht fristgerecht renaturiert wurde. Der WFF und Pro Natura wollen nun beim Bundesrat eine Beschwerde wegen ungerechtfertigten Verzugs bei der Realisierung der ökologischen Kompensationsmassnahmen einreichen.
Der Bau der A9 zwischen Siders und Brig ist ein Jahrhundertprojekt, das der Vollendung des Nationalstrassennetzes der Schweiz dient. Rund 32 Kilometer werden insgesamt gebaut. Zurzeit ist etwa rund ein Drittel fertig. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen bei etwa vier Milliarden Franken. (sda/mt)