38`000 Unterschriften für den Erhalt der Blumenwiesen
Rund 38'000 Personen haben die Petition zur „Rettung der letzten Blumenwiesen" der Pro Natura und des Schweizer Vogelschutzes (SVS) unterzeichnet. Die beiden Organisationen haben nun die Bittschrift der Bundeskanzlei übergeben.

Quelle: Swiss-Image
Narzissenfeld am Vanil Noir oberhalb Chateau-d'Oex in den Waadtländer Alpen.
Die Petition fordere vom Bundesrat "den Rückgang der Trockenwiesen und -weiden (TWW) endlich zu stoppen", schreiben Pro Natura und der Schweizer Vogelschutz in ihrer Pressemitteilung. Der Bundesrat solle die seit 2004 versprochene Verordnung zum Schutz der TNW und das Inventar umgehend in Kraft setzen und die finanziellen Mittel für die Umsetzung bereit stellen. "Wir erwarten, dass der Bundesrat endlich ernst macht mit seinem alten Versprechen", wurde Werner Müller, SVS-Geschäftsführer, im Communiqué zitiert.
In den vergangenen 60 Jahren seien 90 Prozent der besonders artenreichen Wiesen verschwunden, erklären die Organisationen. Die Flächen im Tal würden zu intensiv bewirtschaftet; in höheren Lagen verbuschten sie. Rund 40 Prozent aller Pflanzenarten und rund 50 Prozent aller Tierarten kämen auf solchen Wiesen vor. Verschwänden die Wiesen, verlören die Tiere den Lebensraum, so die Naturschutz-Organisationen. - Diese Wiesen gehören laut den Petitionären nicht nur zum Schweizer Landschaftsbild, sondern sie hätten auch einen "enormen ökologischen und touristischen Wert".
Seit 1966 im Natur- und Heimatschutz verankert
Die TWW zählen laut dem SVS und der Pro Natura zu den fünf national bedeutenden Biotypen, zusammen mit den Hochmooren, Flachmooren Auen und Amphibienlaichgebieten. Sie sind seit 1966 im Natur- und Heimatschutzgesetz verankert.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) habe aus finanziellen Gründen die Verordnung zum Schutz der TNW noch nicht umgesetzt, sagte Sprecher Adrian Aeschlimann auf Anfrage der SDA. Seit zwei Jahren brüte das Bafu über Lösungen. Bundesrat Moritz Leuenberger habe bereits angekündigt, die Verordnung spätestens im Sommer 2010 dem Bundesrat zu unterbreiten. (sda/mai)