Vom Allmetall zum Designerstück – V-Zug lanciert nachhaltige Produktlinie
Ausgediente Haushaltsgeräte sind zu schade, um einfach geschreddert zu werden. Bei V-ZUG erhalten wertvolle Komponenten eine neue Verwendung in Repurpose Produkten. Aus einer Wäschetrommel wird so ein stylisher Hocker, in dem sich Schweizer Handwerkskunst, Ressourceneffizienz und soziale Nachhaltigkeit vereinen.
Quelle: V-Zug
Aus einer Waschmaschinentrommel wird ein Designerstück: Je nach Deckel wird das Möbel entweder zum «Adora Couchtisch» oder «Adora Hocker». Zur Auswahl stehen Farben wie Creme, Grau und Schwarz.
Auch die besten Haushaltsgeräte kommen in die Jahre. Können sie nicht mehr repariert werden, beginnt bei V-ZUG für sie ein «zweites» Leben. Denn die in ihnen verbauten Materialien wie Kunststoffe, Metalle und Elektronik sind knappe Ressourcen. «Aus diesem Grund sind wir vor einigen Jahren von einem linearen zu einem Kreislaufwirtschaftsmodell übergegangen, und das 'Schliessen des Kreises' wurde zu unserer Leitvision», erklärt Marcel Niederberger, Head of Sustainability bei V-ZUG.
Um die Ressourcen so lange wie möglich im Kreislauf zu halten, werden sie nicht nur als Abfallmaterialien recycelt. Stattdessen werden die Geräte in spezifische Materialströme zerlegt. Komponenten werden z. B. für neue Geräte verwendet oder gehen an die Lieferanten zurück. Und Repurpose Produkte führen Materialien sogar einem ganz neuen Zweck zu. So wird aus einer gebrauchten Wäschetrommel ein Design-Hocker. «Bei V-ZUG verfolgen wir einen dreidimensionalen Ansatz: People, Planet, Profit. Wir konzentrieren uns nie nur auf die wirtschaftliche Seite der Nachhaltigkeit. Das Projekt Repurpose ist ein tolles Beispiel, weil es alle drei berührt. Wenn wir nur auf den Gewinn schauen würden, hätten wir wahrscheinlich gar nicht damit begonnen. Wir denken aber auch die ökologische und soziale Dimension und so haben wir uns entschieden, das Projekt zu realisieren», erzählt Marcel Niederberger.
Quelle: V-Zug
Die Bauteile der Haushaltsgeräte, wie zum Beispiel Waschmaschinen, werden bei V-ZUG nach der Demontage sortenrein gesammelt und neuen Verwendungen zugeführt.
2023 begann man bei V-ZUG Waschmaschinen zu demontieren, um zu verstehen, welche Teile wiederverwendet werden können. «Wir waren fasziniert von der Waschtrommel und dachten, sie hätte Potenzial. Also haben wir den Innenarchitekten Benjamin Baumli, unseren Head of Expos and Stores, gebeten, uns bei der Entwicklung einer Idee zu helfen», erklärt Daniel Frost, Sustainability Expert Circular Economy bei V-ZUG. Benjamin Baumli griff auf sein Netzwerk von Schweizer Kunsthandwerkern zurück, das seit vielen Jahren die Design- und Produktionsbedürfnisse von V-ZUG unterstützt. Januar 2024 waren die ersten Prototypen fertig, die bis zum endgültigen Design verfeinert wurden.
Soziale Nachhaltigkeit
Quelle: V-Zug
Soziale Nachhaltigkeit: In der Werkstatt der GGZ@Work werden die Waschmaschinen in ihre Bestandteile zerlegt. Menschen, die Schwierigkeiten haben, eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden, ermöglicht dies, für den regulären Arbeitsmarkt zu trainieren.
Der erste Schritt ins neue Produktleben beginnt für die Wäschetrommeln in unmittelbarer Nachbarschaft zur V-ZUG Kreislauffabrik. Die Demontage und Reinigung der Waschmaschinen erfolgt in der Werkstatt von «GGZ@Work» – einer Institution der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug (GGZ), die in der beruflichen und sozialen Integration tätig ist. Hier landen alle Waschmaschinen, die schweizweit in V-ZUG Service-Centern gesammelt und nicht mehr repariert werden können. Bauteil für Bauteil werden sie auseinandergeschraubt und samt Materialien in Behältern sortenrein gesammelt. Anschliessend werden sie zur V-ZUG zurücktransportiert. «Einige Bauteile werden in der Produktion wiederverwendet, andere Bauteile – insbesondere Kunststoffbauteile – werden sortenrein an unsere Lieferanten weitergegeben, um daraus neue Bauteile zu produzieren», erklärt Daniel Frost.
Das Engagement ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial nachhaltig. «Der Auftrag von V-ZUG ist für uns ein grosser Glücksfall», sagt Andreas Hafner, Arbeitsagoge bei GGZ@Work. «Damit können wir Klient:innen aus dem Asylbereich, Geflüchtete aus aller Welt sowie Menschen aus dem Sozialdienst, die bereits länger ohne Arbeit sind, dabei unterstützen, ihre beruflichen Fähigkeiten zu trainieren oder neue Kompetenzen zu erlernen.»
Die positiven Auswirkungen sind vielfältig: Die Tätigkeit bietet Struktur im Alltag, ermöglicht soziale Teilhabe und eröffnet Einblicke in ein reales Arbeitsumfeld. Gleichzeitig erwerben die Klient:innen praktische Kenntnisse im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen. «Die Arbeit eignet sich hervorragend, weil sie einfach in der Handhabung und gut erklärbar ist und dennoch das Fachwissen erweitert. Die Klient:innen lernen nicht nur, wie man Geräte demontiert, sondern auch, wie man sie wieder montiert. Sie gewinnen an Selbstsicherheit und entwickeln Routine in feinmotorischen Tätigkeiten», betont Andreas Hafner. Rund 800 Waschmaschinen werden von der «GGZ@Work» für V-ZUG im Jahr zerlegt. Etwa 80 ausgebauten Wäschetrommeln wird zudem ein zwei-tes Leben geschenkt – beispielsweise als Hocker oder Couchtisch.
Swiss made von A bis Z
Auch der weitere Prozess setzt auf die Expertise lokaler Partner. Die HW Spritzwerk Rotkreuz AG übernimmt das Sandstrahlen und Pulverbeschichten der Trommeln. «Der Sattler» aus der Zentralschweiz ist für das hochwertige Polster verantwortlich, während die Schreinerei Buchmann & Britschgi AG sich um die Holzarbeiten kümmert. «Swiss-made ist ein wichtiger Teil unserer Identität. Es geht nicht nur darum, in der Schweiz zu produzieren, sondern auch darum, ein breites lokales Netzwerk zu unterstützen. Rund 60 % unserer Lieferanten sind in der Schweiz ansässig», erklärt Daniel Frost. Das stärkt die regionale Wertschöpfung und den Arbeitsmarkt. Und gleichzeitig entsteht ein qualitativ hochwertiges Möbelstück, das lange Freu-de bereitet.
Probe sitzen
Von Hockern kann man eigentlich nie genug haben. Sie sind flexibel einsetzbar, passen perfekt in kleine Wohnräume und ergänzen ganz unkompliziert bestehendes Mobiliar. Der «Adora Hocker» und der «Adora Tisch» überzeugen dabei nicht nur äusserlich mit elegantem Design und dezenten Farben. Ihr Inneres bietet Stauraum für all das, was nicht sichtbar, aber schnell zur Hand sein soll. Je nach Deckel wird das Möbel entweder zum Couchtisch oder Hocker. Und noch etwas gelingt dem Repurpose Produkt. «Es erzählt die Geschichte hinter unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie. Wir dachten, dass die Umwandlung einer Waschmaschinentrommel in etwas Neues – schön, funktional und gut verarbeitet – der beste Weg ist, dies zu erreichen», sagt Marcel Niederberger. V-ZUG beweist damit, Kreislaufwirtschaft kann auch geschmackvoll sein.
Das kompakte Möbel (50 × 49 × 50 cm) kann in allen Showrooms der V-ZUG in der Schweiz Probe gesessen werden – zum Beispiel im V-ZUG Studio in Zürich oder im Zugorama Zug. (Karin Stei)
Weiterführende Links und mehr Informationen:
Direkt zu den Repurpose Produkten geht es hier: Zubehör Suche | V-ZUG Schweiz
Die Repurpose Produkte findet man auf der Website https://www.vzug.com
Weitere Informationen dazu, wie V-ZUG das zirkuläre Design umsetzt, gibt es auf der Website https://www.closingthecircle.vzug.com
Quelle: V-Zug
Diskreten Stauraum für Zeitschriften oder Wollknäuel bietet das Innere des Hockers oder Tischs.