13:18 VERSCHIEDENES

Gezielt Lücken schaffen: Freie Bahn für Igel & Co in Basel

Teaserbild-Quelle: Rahel Fierz / wildenachbarn.ch

Mauern und Zäune behindern Igel oftmals auf ihrem Weg durch das Siedlungsgebiet. Im Rahmen der Aktion «Freie Bahn für Igel & Co.» wird die Basler Bevölkerung deshalb dazu aufgerufen, möglichst viele Durchgänge in ihrer Umgebung zu schaffen.

Igel in der Wiese

Quelle: Alexas Fotos, Unsplash

Stösst auf seinem Weg im Siedlungsgebiet oftmals auf unüberwindbare Hindernisse: Der Igel.

Igel kommen heutzutage fast ausschliesslich im Siedlungsraum vor, heisst es in einer Mitteilung des Vereins Stadtnatur von Mittwoch. Denn Städte und Siedlungen mit blumenreichen Gärten, begrünten Innenhöfen und Parkanlagenstellen sind für Igel wertvolle Lebensräume. Der Siedlungsraum sei für Kleinsäuger sowie Amphibien aber oftmals voller Hindernisse, die gefährliche Umwege zur Folge haben.

Verstärkt wird dieses Problem durch die zunehmende Verdichtung und Versiegelung. Die Trägerschaft des Projekts «Wilde Nachbarn beider Basel» lanciert vor diesem Hintergrund eine Sommeraktion: Mit «Freie Bahn für Igel & Co.» wird die Bevölkerung beider Basel dazu aufgerufen, dabei mitzuhelfen, die Situation für die kleinen Wildtiere zu entschärfen und ihren Lebensraum wieder durchlässiger zu machen.

Gezielt Lücken schaffen

Dabei helfen bereits kleine Massnahmen: Etwa das Erstellen von Durchgängen in Zäunen sowie das Anbringen von Rampen und Zwischenstufen bei Treppen. Denn Absätze ab 20 Zentimetern sind für Igel unüberwindbar. Weiter sollten Pools, Schächte oder Regenfässer, die oft tödliche Fallen sind, mit Ausstiegshilfen versehen werden.  

Auch Durchgänge in Grünräumen sind für die kleinen Fussgänger wichtig. Der Verein unterstützt im Rahmen des Projekts «Wilde Nachbarn beider Basel» bei Bedarf auch bei der Organisation und Finanzierung von Kernbohrungen, um entsprechende Durchgänge für Wildtiere zu schaffen. Interessierte können sich unter beidebasel@wildenachbarn.ch melden.

Igel im Siedlungsraum auf einer Treppe

Quelle: Rahel Fierz / wildenachbarn.ch

Im Siedlungsraum gibt es viele Barrieren und Hindernisse, die Igel zu Umwegen zwingen, ihnen den Zugang zu Grünflächen versperren oder sie viel Kraft kosten, sie zu überwinden.

Igel «potenziell gefährdet»

Neu geschaffene Durchgänge können mit einer kostenlosen Igel-Plakette gekennzeichnet und auf der Meldeplattform des Projekts gemeldet werden. Zusätzlich besteht gemäss Mitteilung die Möglichkeit, eine Wildtierkamera auszuleihen, mit der man überprüfen kann, welche Wildtiere den Durchgang nutzen.

Dass solche Massnahmen dringend seien, zeige die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren die Igelpopulation um rund 40 Prozent zurückgegangen sei. Der Igel gilt nach Angaben des Vereins in der Schweiz seit 2022 und international seit 2024 als «potenziell gefährdet».

Das Projekt «Wilde Nachbarn beider Basel» wurde 2023 durch die Basler Kantone initiiert und wird vom Museum BL, Pro Natura Basel + Baselland, dem WWF Region Basel, dem Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband und der Ornithologischen Gesellschaft Basel getragen. Ziel des Projekts ist es, Wildtiere im Siedlungsraum zu erforschen, zu schützen und zu fördern. (mgt/pb)

Igel auf Treppenabsatz

Quelle: Anita Schweizer / wildenachbarn.ch

Schon ein Treppenabsatz kann für Igel ein grosses Hindernis darstellen.

Zwischenstufen bei einer Treppe für Igel

Quelle: lisa.hans / stadtwildtiere.ch

Zwischenstufen helfen besonders Jungigeln, die hohen Stufen zu überwinden.

Kernbohrungen für Igel

Quelle: Katja Rauchenstein

Das Projekt hilft in diesem Sommer auch bei der Organisation und Finanzierung von Kernbohrungen.

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