ABB steigt bei Spezialist für Rechencenter-Kühlung ein

ABB gibt eine neue strategische Partnerschaft bekannt. Der Technologiekonzern übernimmt einen Minderheitsanteil am britischen Unternehmen OctaiPipe, das als Spezialist für Kühlsysteme von Rechenzentren gilt.

Quelle: Tayloer Vick, Unsplash

Die Kühlung von Rechenzentren (im Bild ein Server in der Universität von Washington in Seattle) benötigt viel Strom. Hier setzt die Beteiligung des Technologiekonzerns ABB an.

OctaiPipe sei ein Innovator für KI-gestützte Software zur Optimierung der Kühlsysteme von Rechenzentren, teilt ABB mit. Gemäss dem Communiqué des globalen Technologiekonzerns mit Hauptsitz in Zürich wollen die beiden Unternehmen intelligente Werkzeuge für Betreiber von Datazentren bereitstellen, mit denen diese grosse Energieeinsparungen erzielen können. Der Abschluss der Transaktion unterliege den üblichen Bedingungen. Finanzielle Details oder die Höhe der Beteiligung gab ABB nicht bekannt. 

«Energieeffizienz ist entscheidend, damit Branchen hohe Leistung erbringen und gleichzeitig produktiver und nachhaltiger werden können. Dies ist ohne Energieeffizienz schlichtweg nicht möglich», lässt sich Ankush Gulati, Energy Efficiency Program Lead bei ABB Motion Services, in der Medienmitteilung zur neuen Beteiligung zitieren. «Mit der Integration der wegweisenden KI von OctaiPipe erweitern wir unser bewährtes Angebot um fortschrittliche Softwarelösungen, mit denen Rechenzentren den Energieeinsatz in ihrer Kühlinfrastruktur optimieren können.» Prognosen zufolge werde die US-Wirtschaft im Jahr 2030 mehr Strom für die Datenverarbeitung verbrauchen als für die Produktion aller energieintensiven Güter zusammen, fügt Gulati an. «Vor diesem Hintergrund können wir mit unserer Partnerschaft viel bewegen.»

Kühlung benötigt 40 Prozent des Stromverbrauchs

Weltweit werde der Bedarf an Data-Center-Kapazitäten von 2023 bis 2030 voraussichtlich zwischen 19 und 22 Prozent jährlich wachsen, heisst es im Communiqué ausserdem. Das lasse den Energieverbrauch stark steigen. Bis zu 40 Prozent des Stromverbrauchs eines typischen Rechenzentrums seien allein auf die Kühlung zurückzuführen. Hier sorge die Beteiligung von ABB an OctaiPipe für einen grossen Fortschritt. Dies durch eine lokale KI-Lösung, welche den Energiebedarf der Kühlung um bis zu 30 Prozent senken könne, sich in sehr kurzer Zeit amortisiere und ohne neue Hardware schnell einsatzfähig sei. (sda/mgt/pew)