Ausflugstipp: Ein Tag auf dem Hausberg von Locarno
Hoch über der Stadt lockt der Cardada Cimetta mit
spektakulären Aussichten. Doch nicht nur das: Besucher dürfen sich auf eine
Vielzahl von Highlights freuen. Hier kommen sowohl Abenteurer als auch
Geniesser voll auf ihre Kosten. Nicht verpassen: Eine Fahrt mit dem letzten
seitlichen Sessellift der Schweiz.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Dank des seitlich positionierten Sesselliftes lässt sich eine spektakuläre Aussicht über den Lago Maggiore geniessen.
2300 Sonnenstunden pro Jahr: Wer den Gotthard hinter sich
lassen konnte, wird im Tessin mit Sonne, mediterranem Flair und ganz viel
Programmangebot belohnt. Nur unweit vom Zentrum Locarnos entfernt findet sich
ein beliebtes Ausflugsziel: Der Locarneser Hausberg, Cardada Cimetta. Ob
Spielplätze, Wander- und Nordic Walking‑Wege, Mountainbike‑Strecken,
Orientierungslauf oder Gleitschirm‑Startplätze – hier kommen Outdoor‑Fans auf
ihre Kosten. Nach der Action laden verschiedene Hütten und Restaurants zum
Verweilen ein.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
An ihr ist kein Vorbeikommen: Die berühmte Madonna Del Sasso in Orselina.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Von Locarno führt die Standseilbahn nach Orselina: Das Viadukt verfügt insgesamt über 11 Bögen und eine Neigung von bis zu 30 Prozent. Erbaut wurde die Bahn 1906.
Die Anreise zum Gipfel erfolgt in Etappen: Vom Zentrum
Locarnos geht es zunächst mit der Standseilbahn nach Orselina, anschliessend
mit der Luftseilbahn zur Station Cardada auf 1340 Metern Höhe und von dort mit
dem Sessellift bis Cimetta (1670
Meter).

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Die Cardada-Bahn, welche von Orselina auf den Cardada führt. Entworfen wurde sie, wie auch die Station, vom Stararchitekten Mario Botta.
Cimetta wiederum bietet eine Aussicht der Superlative: Sie
ermöglicht den Blick über das gesamte Locarnese und vereint gleich zwei
geografische Extrempunkte der Schweiz: den tiefsten Punkt des Landes, den Lago
Maggiore (193 Meter) sowie den höchsten Punkt mit der Dufourspitze im Monte‑Rosa‑Massiv
(4636 Meter).
Cardada: Berühmte Architektur
Erbaut wurde die Seilbahn auf den Cardada 1952. Offenbar
erfüllte die Erschliessung des Cardada ein grosses Bedürfnis: Bereits im ersten
Betriebsjahr lockte die Bahn 70 000
Gäste an. In nur fünf
Minuten bringt einem die Bahn fast 1000 Höhenmeter
hoch auf 1340 Meter. Speziell: Die Seilbahn wird von der Steuerungszentrale aus
bedient und überwacht. Die Seilbahn und beide
Stationen stammen aus der Feder des bekannten Tessiner Architekten Mario Botta
und wurden 2000 eröffnet. Die Gondel soll den Besucher
an einen Wassertropfen erinnern und genauso leicht soll auch die
Stahlkonstruktion wirken. Die grosse Glasverdeckung erlaubt einen Rundumblick
während der ganzen Fahrt.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Ein fotogenes Sujet, ideal für Social Media-bewusste Besucher: Die extragrosse blaue Bank unterhalb der Cardadabahn. Wer noch 1 Minute weiterläuft, kommt anschliessend zum Aussichtssteg, von wo aus der Blick über das ganze Tal möglich ist.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Der sogenannte Reflexzonen-Pfad: Barfusslaufen regt die Nerven in den Fusssohlen an, da der direkte Kontakt mit unterschiedlichen Untergründen eine Wirkung ähnlich einer Reflexzonenmassage entfaltet.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Einer der zwei Spielplätze auf dem Cardada. Er trägt den Namen «Arche Noah».

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Dieser Spielplatz wurde erst Ende April 2025 neu eröffnet. Es handelt sich neu um einen inklusiven Spielplatz für alle Kinder und er wurde aus Holz aus den Tälern der Region gefertigt. Für 2 Franken kann man ausserdem eine Holzkugel aus dem Automat kaufen für die Kugelbahn.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Falls dem Zweirad die Puste ausgeht: Eine Ladestation für E-Bikes.
Cimetta: Letzter seitlicher Sessellift
Vom Cardada geht es weiter nach Cimetta. Zwar führt auch ein
Wanderweg zum Gipfel; via Alpe Cardada erreicht man in circa einer Stunde die
Spitze. Allerdings lohnt sich die Fahrt mit dem Sessellift. Der Sessellift ist
seit 1954 in Betrieb und ist der Letzte seiner Art in der Schweiz: ein
seitwärts ausgerichteter Sessellift, der sowohl bei der Berg- als auch bei der
Talfahrt eine einmalige Aussicht bietet.
Insgesamt 32 Zweiersitze befördern die Gäste in sieben
Minuten auf die Höhe von Cimetta auf 1670 Metern. Oben angekommen, wartet ein
spektakuläres 360°-Panorama über den Lago Maggiore und die umliegenden Täler
und Berge.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Der Letzte seiner Art: Der Sessellift von Cardada nach Cimetta.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Die Bergstation Cimetta auf 1670 Metern über Meer: Die Fahrt von Cardada hoch auf Cimetta dauert rund sieben Minuten.
Wo heute Gleitschirme starten, Kinder schaukeln und
Naturfreunde das Berg-massiv studieren, herrschte früher sogar Skibetrieb. 1961
wurde mit dem Alpe Vegnasca der erste Bügellift in Betrieb genommen; drei
weitere sollten folgen. Doch die tiefe und sonnige Lage bedeutete für das
kleine Skigebiet Cimetta schliesslich das Aus: In der Saison 2018 /2019 wurde der Betrieb endgültig stillgelegt. Und so erinnern heute lediglich noch die Überreste der Anlage an das «Skigebiet
Cardada Cimetta».
Egal, ob Sportler, Naturliebhaber oder Outdoor-begeisterte
Familien – ein Ausflug auf den Cardada Cimetta ist für alle ein lohnendes Ziel.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Die alte Cardadabahn. Dahinter zu sehen: Das Capanna-Ristorante Cimetta. Die Verpflegung ist zwar einfach gehalten, allerdings werden die Pizzen direkt frisch im traditionellen Pizzaofen hergestellt.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Mit Skifahren ist hier nichts mehr: Der Skilift auf Cimetta steht seit 2018/2019 still.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
«Swing The World» ist eine Initiative von zwei Locarnesern. Sie bauen übergrosse, handgefertigte Holzschaukeln, die sie an besonders reizvollen Aussichtspunkten installieren. Auf diesen Schaukeln können jeweils zwei Menschen zusammen durch die Luft schwingen und dabei die Schönheit der Landschaft, die wärmenden Sonnenstrahlen oder einen stimmungsvollen Sonnenuntergang geniessen.

Quelle: Corinne Pitsch-Obrecht
Blick auf die "Startrampe" der Gleitschirmflieger auf Cimetta. Auch für Schaulustige ein interessantes Spektakel.