Stadt Winterthur begräbt Pläne einer «Badewannenmoschee»
Die Stadt Winterthur hat die Pläne für eine Wellnesseinrichtung im ehemaligen Polizeiposten an der Badgasse 6 begraben. Es sei deutlich geworden, dass sich das Vorhaben nicht wirtschaftlich umsetzen lasse, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Quelle: JoachimKohlerBremen - Eigenes Werk, wikimedia, CC BY-SA 4.0
In der «Badewannenmoschee» an der Badgasse 6 hätte ein Wellnessbad und Spa entstehen sollen. Nun hat die Stadt Winterthur das Projekt begraben.
Die Stadt Winterthur wollte im frei gewordenen Polizeiposten an der Badgasse 6 eigentlich die Vergangenheit aufleben lassen. In Anlehnung an die frühere Bad- und Waschanstalt – wegen ihrem auffälligen Baustil auch «Badewannenmoschee» genannt – sollte eine Wellnesseinrichtung gebaut werden.
Im August 2022 beschloss das Stadtparlament deshalb, die unter kantonalem Denkmalschutz stehende Liegenschaft im Baurecht abzugeben. Den Zuschlag erhielt im Mai 2023 dann auch die Bain-Bleu S.A. aus Bubikon im Zürcher Oberland. Sie plante ein Betriebskonzept mit Badelandschaft und Kunst.
Die Investorin habe das Bauprojekt daraufhin in Abstimmung mit Fachplanern und den städtischen Behörden weiter ausgearbeitet, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Winterthur von Dienstag. Im Laufe der Planung und Abklärungen habe sich dann aber herauskristallisiert, dass sich die Idee einer Badeanstalt wirtschaftlich nicht umsetzen lasse.
Die Bain-Bleu S.A. verzichte entsprechend darauf, ein Baugesuch einzureichen, heisst es. Damit falle der Baurechtsvertrag gegenseitig ersatz- und entschädigungslos dahin. Die Liegenschaft verbleibt im Eigentum der Stadt Winterthur.
Gewerbliche Nutzung angestrebt
Für den Fall, dass sich keine geeignete Trägerschaft für eine Badeanstalt finden lässt, sah der Parlamentsentscheid von 2022 vor, dass die Liegenschaft Bestandteil des Planungsauftrags Obertor 11, 13 und 17 werden soll. Die drei Gebäude am Obertor werden gemäss Mitteilung zurzeit durch die Stadt Winterthur saniert.
Das historische Gebäude an der Badegasse 6 werde nun entsprechend von der Stadt selbst weiterentwickelt. Gemäss der parlamentarischen Vorlage wird eine gewerbliche Nutzung angestrebt. Vorstellbar sind gemäss Mitteilung Büroräumlichkeiten, eine medizinische Praxis oder ähnliches.
Für die geplante Nutzung sollen die Gebäudehülle und der Innenbereich in Abstimmung mit der kantonalen Denkmalpflege saniert und der Grundausbau umgesetzt werden. Die Stadt hat die Planung nach eigenen Angaben bereits aufgegleist. Ziel sei es, ab Ende 2026 mit den Ausführungsarbeiten beginnen zu können. (mgt/pb/sda)

Quelle: Unbekannt / Winterthurer Bibliotheken / Gemeinfrei
Historische Aufnahme der Schwimmhalle in der der Bad- und Waschanstalt Winterthur, Datum unbekannt.