Siders: Ja zur «Valais Arena» und neuem Wohnquartier
Die Stimmbevölkerung von Siders VS stimmte dem Ersatz der alten Eishalle und der Entwicklung eines neuen Ökoquartiers auf dem Gelände der Condémines deutlich zu. Nun geht es um städtebauliche Feinjustierungen des Lanzeitprojekts.
Konkret sagten die Bürgerinnen und Bürger Ja zum Verkauf von Gemeindegrundstücken und der Erteilung eines Baurechts für das Grundstück im nördlichen Bereich des Condémines-Geländes zu, wo die «Valais Arena» entstehen wird. Zur Abstimmungsvorlage gehörte laut dem «Walliser Boten» auch die Gewährung eines Verpflichtungskredits in Höhe von 30 Millionen zur Subventionierung der Baukosten und eines jährlichen Zuschusses von 1,5 Millionen für den Betrieb zu. Die Stimmbeteiligung betrug knapp 60 Prozent, wie Stadtpräsident Pierre Berthod am Sonntag bekannt gab.
Eishalle bis 2029 und Quartier bis 2025 realisieren
Das Projekt umfasst die Schaffung einer Eishalle mit 6500 Plätzen und einer zweiten Arena mit 500 Plätzen. Die Finanzierungskosten werden auf 89 Millionen Franken geschätzt. 59 Millionen davon werden von privaten Investoren finanziert, die von Chris McSorley angeführt werden, dem ehemaligen starken Mann von Genf-Servette, der jetzt Trainer und Sportchef des HC Sierre ist. Die Stadt Siders wird sich mit maximal 30 Millionen beteiligen. Diese Summe könnte durch Beteiligungen des Kantons Wallis und der anderen Gemeinden des Bezirks reduziert werden. Die Promotoren erhoffen sich, dass die Sportstätte bis 2029 realisiert werden kann. Denn die mittlerweile 68 Jahre alte Grabenhalle sei am Ende ihrer Lebenszeit angelangt.

Quelle: zvg
Mit der Eishalle entsteht im Süden des Bahnhofs ein neuer Angelpunkt. Zusammen mit den zahlreichen Angeboten wie Geschäften, Restaurants und Freizeitzentren könnte ein neues Stadtzentrum entstehen.
Parallel dazu soll die Entwicklung des Wohnquartiers vorangetrieben werden. Das Quartier Condémines soll zwischen 2029 und 2035 in Etappen realisiert werden. Die neue Eishalle bildet mit dem geplanten Ökoquartier «Viva» ein einheitliches Projekt. In 600 Wohnungen würde dieses für über 1500 Personen Wohnraum bieten. Von den insgesamt vier Sektoren wird das Ökoquartier drei einnehmen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 320 Millionen Franken.
Stadtzentrum beitseits des Bahnhof?
In den kommenden Wochen und Monaten würden die Projektbeteiligten und die Stadt mit den nächsten für die Umsetzung notwendigen Schritten beginnen. Einerseits stehe der Abschluss der technischen Studien an und dann müsse mit Partnern und privaten Beteiligten die Zusammenarbeit gesucht werden.
Zurzeit prüft das kantonale Amt für Raumentwicklung das Dossier. Der Kanton entscheidet dann über die Zonenkonformität. Doch unabhängig vom Entscheid, werde man eine partielle Umzonung vornehmen, falls dies notwendig sei, sagte Pierre Berthod, Stadtpräsident von Siders, gegenüber dem «Walliser Boten». Von den insgesamt vier Sektoren wird das Ökoquartier drei beanspruchen.
Vom Bahnhof Siders ist es zu Fuss rund eine Viertelstunde bis zum Quartier Condémines. Daher stehen laut dem «Walliser Boten» von Gegnern des Projektes Befürchtungen im Raum, dass das neue Quartier mit seinen zahlreichen Angeboten wie geplanten Geschäften, Restaurants und Freizeitzentren das alte Stadtzentrum von Siders oberhalb des Bahnhofs konkurrenzieren könnte.
Zu Diskussionen Anlass gab auch, nach welchen Kriterien das Ökoquartiers gebaut werden soll. Das Konzept beinhaltet unter anderem eine geringe CO₂-Bilanz, gute Erreichbarkeit mit öffentlichem Verkehr, soziale Durchmischung und eine nachhaltige Bauweise. Die Projektträgerin des geplanten Ökoquartiers strebt jedenfalls eine Zertifizierung des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) an, wie es weiter hiess. (sda/wb/sts)