Mehrkosten für Umbau und Erneuerung des Kantonsgerichts Baselland
Das Kantonsgericht Baselland in Liestal soll für insgesamt 64,5 Millionen Franken erneuert und erweitert werden. Nun wird das Projekt teurer: Die Baselbieter Regierung hat beim Landrat 60,1 Millionen Franken beantragt, wie sie am Mittwoch mitteilte.

Quelle: Staatsarchiv Basel-Landschaft, Liestal
Das Gebäude des Kantonsgerichts soll mit dem Umbau wieder auf die repräsentative Wirkung von 1919 zurückgeführt und nordseitig erweitert werden.
Zuvor hatte der Landrat bereits 4,4 Millionen Franken für das Vorhaben bewilligt. Die Ausgaben für das gesamte Projekt wurden 2021 noch auf rund 38,6 Millionen Franken veranschlagt. Ein erheblicher Teil der Kostensteigerung sei auf die ausserordentlich hohe Baupreis-Teuerung zwischen 2020 und 2024 zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung.
Weiter habe sich beim Ausarbeiten des Projekts gezeigt, dass die Komplexität und die Anforderungen hinsichtlich Baustelleninstallation, Baugrube, Tragwerk und Eingriffstiefe im Bestand höher seien, als angenommen. Im Vergleich mit anderen aktuellen Gerichtsbauten in der Schweiz seien die Kosten in Anbetracht des unbestrittenen Bedarfs aber wirtschaftlich vertretbar, schreibt die Regierung.
Ursprüngliche Fassade wird wiederhergestellt
Konkret wird das Gerichtsgebäude nordseitig um einen quadratischen Baukörper erweitert, der über Eck mit dem historischen Bau aus dem 19. Jahrhundert verbunden ist. Die Konzeption lasse den städtischen Räumen viel Platz und stelle Bezüge zum gegenüberliegenden Regierungsgebäude, zur Altstadt und zum Bahnhofsgebiet her, heisst es weiter.
Im Rahmen des Projekts soll gemäss Mitteilung auch die ursprüngliche Fassade zum Bahnhofplatz hin wiederhergestellt werden. Damit gewinne der einst repräsentative Bau seine Würde zurück, schreibt die Regierung. Zudem werte das Gerichtsgebäude im Zusammenspiel mit dem Kulturhaus Palazzo auf der gegenüberliegenden Seite den Bahnhofplatz auf.
Umsetzung ab Ende 2026
Das Vorhaben soll gemäss Mitteilung ab Ende 2026 bis voraussichtlich 2029 umgesetzt werden. Das vorgesehene Projekt erfülle langfristig die Anforderungen an einen zeitgemässen Gerichtsbetrieb, heisst es. Während der Bauarbeiten wird das Kantonsgericht an die Kasernenstrasse 31 in Liestal umziehen.
Das historische Gebäude beim Bahnhof war 1854 von der Stadt Liestal erstellt und als Schulhaus genutzt worden. 1919 wurde es an den Kanton verkauft. Bereits 2004 hatte der Landrat gemäss Mitteilung den Handlungsbedarf für bauliche Veränderungen anerkannt. (sda/mgt/pb)

Quelle: zvg
Mit der Erneuerung und dem Umbau des Gerichtsgebäudes soll auch der Bahnhofplatz in Liestal aufgewertet werden.