Ehemaliges Kino Uto in Zürich wird doch keine Kletterhalle
Die geplante Kletterhalle im ehemaligen Kino Uto in Zürich kommt nicht zustande. Die potenziellen Betreiber haben ihr am Freitag publiziertes Baugesuch laut «Tages-Anzeiger» zurückgezogen.

Quelle: Paebi - Own work, wikimedia CC BY-SA 4.0
Blick auf das ehemalige Kino Uto in Zürich.
Das am Freitag im Amtsblatt publizierte Baugesuch sah im Erd- und ersten Obergeschoss des Gebäudes im Kreis 4 ein Take-Away-Café und eine Boulderhalle vor – also eine Kletterhalle ohne Seil und Gurt. Vor der Schliessung des Kinos im März 2024 hiess es noch, dass ein Mieter aus dem Kulturbereich gesucht werde.
Kinosaal zu klein fürs Klettern
Nun wird im geschichtsträchtigen Kinosaal wohl doch nicht geklettert: Die potenziellen Betreiber ziehen ihr Baugesuch zurück. «Letzte Abklärungen» hätten ergeben, dass sich die Halle «unter dem Streich nicht rechnet», wie der Geschäftsleiter der erst kürzlich gegründeten Firma dem «Tages-Anzeiger» sagte.
Der Saal sei demnach zu klein gewesen, auch wenn Bouldern, bei dem kein Seil gebraucht wird, weniger Platz benötigt als Klettern. Somit ist weiter offen, was mit dem Kino im denkmalgeschützen Haus passiert. Die Besitzerin PK Rück prüft laut «Tages-Anzeiger» verschiedene Optionen.
Ende des Kinos wegen Sanierung
Das Kino Uto wurde 1926/27 vom Architekten und Bauherrn Fritz Fischer im Stil des Expressionismus für die Arbeiterquartiere Aussersihl und Wiedikon erbaut. Es gehört zu den ältesten Kinos der Stadt Zürich. Seit 2019 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist im kommunalen Inventar schützenswerter Bauten aufgeführt.
Das Uto galt zu Beginn als das günstigste Kino-Theater der Stadt Zürich – in den 1920er-Jahren eine der wenigen erschwinglichen Vergnügungsstätten für einfache «Büezer». Trotz seiner fast 100-jährigen Geschichte konnte das Kino aber nicht erhalten werden: Die Sanierung der Liegenschaft führte 2024 zur endgültigen Schliessung. Auch eine Petition mit rund 10'000 Unterschriften konnte das Aus nicht verhindern. (pb/mgt/sda)