Carlo Ratti entwirft ein fast unsichtbares Biwak
Ein Biwak für Bergsteiger, das beinahe eins mit dem Felsen wird, auf dem es zu liegen kommt: Carlo Ratti hat in Zusammenarbeit mit der Möbelmesse Mailand eine Schutzhütte entworfen, die sich ins Gestein einpasst und sanft leuchtet, wenn es neblig ist.
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Das Biwak ist Dank Photovoltaik energieautark.
«Leider sehen Biwaks heute oft wie Luftschiffe aus, die in unseren schönen Alpenlandschaften gelandet sind», stellt Carlo Ratti fest. Deshalb hat er mit seinem Team einen gegenteiligen Ansatz gewählt: Die Struktur des Biwaks ist so konzipiert, dass sie «sich so gut wie möglich» in die Umgebung einfügt.
Das Einfügen in die Umgebung ist in diesem Fall wörtlich zu verstehen: Für das Projekt wurde zunächst mittels 3D-Scan ein präzises Modell der Landschaft oder vielmehr der Felsen am künftigen Standort des Biwaks erstellt. Dieses lieferte wiederum die Grundlage für das Design des Unterschlupfs, der sich beinahe nahtlos ins Gestein einfügt. Er ist kaum sichtbar und laut Medienmitteilung des Büros «ganz auf Funktionalität ausgelegt». - Das Biwak besteht aus einer Schalenkonstruktion aus Brettsperrholz (CLT), Aerogel und Metall.
Solarenergie und Luftekondensationssystem versorgen das Biwak
Dank Photovoltaikanlage ist das Biwak energieautark, die Wasserversorgung basiert auf einem Luftkondensationssystem, das mehrere Liter Trinkwasser pro Tag liefert. Daneben bietet es genügend Platz für ein Zwischenlager. Damit Bergsteiger den kleinen Bau auch bei Nebel oder trübem Wetter finden, aktiviert sich bei schlechter Sicht ein hellrotes Licht. Und wer es einmal erreicht hat, kann ihn der vergleichsweise grosszügigen Hütte eine spektakuläre Aussicht geniessen: eine grosszügige Glasfront öffnet den Blick auf die umliegenden Gipfel.
Noch befindet sich das Biwak noch nicht an seinem Bestimmungsort. Bevor es sow weit ist es mit dem Helikopter ins Gebirge transportiert wird, wir es an den kommenden Olympischen Winterspielen in Mailand präsentiert. (mai)
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Dank 3D-Scan der Landschaft lässt sich ein Unterschlupf entwerfen, der auf seine Umgebung abgestimmt ist.
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Ausgesetzt im Gebirge? Das Biwak von Carlo Ratti fügt sich perfekt in die wilde Lanschaft ein.
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Eine Glasfront sorgt für einen spektakulären Ausblick.
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Das Biwak besteht aus Brettsperrholz.
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Bei schlechter Sicht leuchtet das Biwak in hellem Rot.
Quelle: CRA-Carlo Ratti Associati
Dank 3D-Scan der Landschaft lässt sich ein Unterschlupf entwerfen, der auf seine Umgebung abgestimmt ist.