Norman Foster erhält Zuschlag für Queen-Denkmal in London
Der britische Star-Architekt Norman Foster hat den Zuschlag für ein Queen-Denkmal in London erhalten. Der 90-Jährige soll den St.-James's Park nahe dem Buckingham-Palast dafür teilweise umgestalten.
Zur Umgestaltung des Parks nahe dem Buckingham-Palace gehören unter anderem ein Reiterstandbild und weitere Statuen der 2022 gestorbenen Queen Elizabeth II. und ihres bereits im Jahr davor gestorbenen Manns Prinz Philip. Auch eine teils transparente Brücke mit Elementen aus Glas soll zu dem Ensemble gehören.
Glas-Brücke von Hochzeits-Tiara inspiriert
Die im Alter von 96 Jahren gestorbene Queen habe Epochen tiefgreifender gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen geprägt, erklärte Foster seinen Entwurf in einem Interview mit der Nachrichtenagentur PA. Doch dabei habe sie stets eine sehr leichte, behutsame Hand bewiesen.
«Und genau dieses Feingefühl sollte bleiben», sagte er. Die Besucher des Parks und des Denkmals sollten dort etwas Vertrautes finden, so Foster. Bei der Glas-Brücke habe er sich von einer diamantenen Tiara inspirieren lassen, die Elizabeth einst bei ihrer Hochzeit im Jahr 1947 getragen hatte. Der Entwurf für das Denkmal steht noch unter dem Vorbehalt von Änderungen durch das zuständige Komitee.

Quelle: Foster + Partners
Visualisierung: Foster plant im Park auch eine teils transparente Brücke mit Glaselementen. Dabei hat sich der Architekt nach eigenen Angaben von einer diamantenen Tiara inspirieren lassen.
Clinch mit dem heutigen König
Norman Foster, von dem auch das ikonische «Gherkin»-Hochhaus (zu Deutsch: Gewürzgurke) in der Londoner City stammt, hatte sich in der Vergangenheit mit dem heutigen König Charles angelegt. In einem Zeitungsleserbrief warf er Charles vor, seine Position auszunutzen, um Planungsprozesse zu beeinflussen. Inzwischen seien aber jegliche Differenzen längst beigelegt und bedeutungslos, betonte Foster.
Charles mischte sich in der Vergangenheit gerne in Debatten über Architektur und konkrete Bauvorhaben ein. So schrieb der heutige König etwa das Drehbuch zum Dokumentarfilm «A Vision of Britain», den die BBC im Oktober 1988 ausstrahlte. Darin prangerte er über 75 Minuten die moderne Architektur an – und stiess so manchen britischen Baukünstler vor den Kopf.
Im Jahr darauf setzte er mit dem gleichnamigen Buch (deutsch: «Die Zukunft unserer Städte») zum Rundumschlag an: Betonbunker und Glastürme seien ihm ein Graus. (sda/dpa/pb)

Quelle: Foster + Partners
Visualisierung: Foster plant im Park auch eine teils transparente Brücke mit Glaselementen. Dabei hat sich der Architekt nach eigenen Angaben von einer diamantenen Tiara inspirieren lassen.

Quelle: Foster + Partners
Visualisierung: Der St.-James's Park wird für das Queen-Denkmal teilweise umgestaltet. Dies unter anderem mit Statuen der Queen und ihres Mannes Prinz Philip.

Quelle: WikiImages, Pixabay-lizenz
Queen Elizabeth II. verstarb 2022.