233 Millionen Franken für neue Kantonsschule in Uetikon am See ZH
Auf dem Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik in Uetikon am See ZH soll eine neue Kantonsschule gebaut werden. Der Zürcher Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat für das Gesamtprojekt einen Objektkredit von 233,1 Millionen Franken.

Quelle: VPA Architektur/Indievisual
Visualisierung: Der Aussenbereich der geplanten Kantonsschule Uetikon am See soll Raum zum Verweilen bieten.
Die neue Kantonsschule Uetikon soll künftig sowohl ein Langzeit- als auch ein Kurzzeitgymnasium für 1500 Schülerinnen und Schüler umfassen, heisst es in einer Mitteilung des Zürcher Regierungsrats von Donnerstag. Der Neubau trägt den steigenden Schülerzahlen im Kanton Rechnung und soll die Stadtzürcher Kantonsschulen entlasten.
Entstehen wird die Schule auf dem Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik in Uetikon am See ZH. In zwei denkmalgeschützten, früheren Produktionshallen entstehen demnach Flächen für die Verwaltung und den Unterricht der Kantonsschule. In einem anderen Gebäude ist eine Mensa vorgesehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Seestrasse wird ein Neubau mit Sporthallen und Räumen für die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gebaut. Die Sporthallen stehen gemäss Mitteilung ausserhalb der Schulzeiten auch Vereinen aus der Umgebung zur Verfügung.
Fernwärme und Passerelle über Bahn
Die Schulanlage wird weiter an das mit Seewasser betriebene, lokale Fernwärme- und Fernkältenetz angeschlossen und erhält begrünte Dachflächen, die Regenwasser zurückbehalten und die Hitzeentwicklung im Sommer auf dem Areal mindern sollen. Auf den Flachdächern sind Photovoltaik-Anlagen vorgesehen.
Der Zugang zur Schule erfolgt gemäss Mitteilung über eine neue Passerelle, die als gedeckte Fussgängerverbindung die Alte Landstrasse über die Bahn und die Seestrasse hinweg mit den Schulbauten und dem Seeufer verbindet. Der Aussenraum wird durch eine öffentlich zugängliche Umgebungsgestaltung ergänzt.
Die neue Kantonsschule Uetikon soll ihren Betrieb gemäss Mitteilung voraussichtlich im Jahr 2032 aufnehmen.

Quelle: VPA Architektur/Indievisual
Visualisierung: In zwei denkmalgeschützten, früheren Produktionshallen entstehen Flächen für die Verwaltung und den Unterricht der Kantonsschule.
Altlastensanierung erforderlich
Bevor die neue Schule gebaut werden kann, ist eine Altlastensanierung notwendig. Denn das Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik wurde von 1836 bis 1957 zur Vergrösserung der Landfläche mit belastetem Material aufgeschüttet. Zudem enthalten gemäss Mitteilung die bestehenden Gebäude aufgrund ihres Alters und ihrer früheren Nutzung schadstoffhaltige Baumaterialien, die entsorgt werden müssen.
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat für den Neubau der Sporthalle, den Umbau der Produktionsgebäude, den Bau der neuen Passerelle, die Umgebungsgestaltung und Altlastensanierung sowie den Übertrag des Grundstücks vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen einen Objektkredit von insgesamt 233,1 Millionen Franken. Um Kosten zu reduzieren seien Anpassungen am Projekt vorgenommen worden, heisst es.
Seeufergestaltung über 750 Meter
Neben der neuen Kantonsschule werden auf dem früheren Industrieareal weitere Projekte umgesetzt. Das Grundstück gliedert sich in vier Bereiche. Der Westen dient primär dem Wohnen. Im Zentrum sind öffentliche Nutzungen, Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen vorgesehen. Das Schulareal schliesst daran an. Und am Hafen sind in bestehenden Gebäuden Gewerbe und öffentliche Nutzungen geplant.
Die Seeufergestaltung erstreckt sich über die gesamte Länge des Areals von rund 750 Metern und weist eine Fläche von rund 19’000 Quadratmetern auf. Im Rahmen einer Sanierung des Uferbereichs und der Ufermauer entsteht dabei unter anderem auch ein terrassierter Seezugang. (mgt/pb)