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V-ZUG und der Tech Cluster: Energiezukunft made in Zug

Teaserbild-Quelle: V-ZUG

Der Haushaltsgerätehersteller V-ZUG setzt auf den Standort Schweiz. Entwickelt und gefertigt werden die weltweit geschätzten Produkte seit über 110 Jahren in Zug. Die aktuelle Transformation des Hauptsitzes zum «Tech Cluster» reduziert den ökologischen Fussabdruck des Unternehmens beträchtlich. Das Logistikcenter ZUGgate mit dem «Multi Energy Hub» ist dafür Dreh- und Angelpunkt.

Multi Energy Hub, V-Zug  (Illustration)

Quelle: V-ZUG

Multi Energy Hub

Erneuerbare Energien intelligent und effizient zu nutzen, gehört bei V-ZUG schon lange zur Unternehmensstrategie. Ein Beispiel ist ZUGgate. Das 2007-2009 erbaute Logistikcenter vereint Wareneingang, Spedition, Büros und das Hochregallager unter seinem Dach. Die bläulich verglaste Schauseite des Gebäudes dient dabei nicht nur als markanter Blickfang. In der wabenartigen Struktur sind Photovoltaik-Paneele integriert. Zusammen mit der Photovoltaikanlage auf dem 1’800 m² grossen Flachdach versorgen sie ZUGgate mit Strom.

2022 wurde in einem stillgelegten Teil des Hochregallagers die neue Energiezentrale «Multi Energy Hub» (MEH) integriert. Sie ist ein Joint Venture des Technologie-Clusters Zug und des lokalen Energieversorgers WWZ AG. Angestrebt wird mit dem MEH eine bis 2050 CO2-neutrale Energieversorgung des Areals und umliegender Quartiere. Der Fokus liegt auf den lokalen Potenzialen zur Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung: Grund- und Seewasser, industrielle Abwärme und Photovoltaik.

Innovativer Energiemix

Das Netzwerk «Circulago» nutzt die Energie des Zuger Sees. Seewasser wird zum Heizen und Kühlen der Gebäude und Fabriken in die Stadt gepumpt. Das MEH verbindet das V-ZUG-Areal mit «Circulago» und dem Grundwasser. Ein System von drei Wärme- und Kältespeichern reguliert die Wärme- und Kältezufuhr zu den verschiedenen Gebäuden. Die Zufuhr verläuft über eine arealquerende Versorgungsleitung. Davon profitiert u.a. das neue Produktions- und Montagegebäude «Zephyr Ost», eine vertikale Fabrik auf sechs Etagen. Die Abwärme aus ihren und weiteren Produktionsprozessen von V-ZUG wird in ein Wasserreservoir 140 m unter der Stadt Zug gepumpt. Im Winter fliesst diese Wärme komplett emissionsfrei zurück in die V-ZUG-Gebäude. Auch die Abwärme benachbarter Firmen und Betriebe «verpufft» nicht. Die Prozesswärme der Firma SHL Medical AG kommt zum Beispiel als Fernwärme Drittkunden zugute. Eine lokale Bäckerei speist die Abwärme der Öfen direkt ins V-ZUG Netzwerk ein. 

Die vor Ort in den unterschiedlichen Photovoltaikanlagen produzierte Sonnenenergie fliesst in das intelligent gekoppelte Energiesystem mit seinem privaten Stromnetz ein. So können Ladestationen für E-Fahrzeuge im Parkhaus «Mobility Hub» versorgt, und die Elektroflotte von V-ZUG geladen werden.

Die Inbetriebnahme des «Multi Energy Hub« hat bereits zu einem messbar positiven Effekt geführt: Die CO2-Emissionen von V-ZUG sinken, da weniger Gas verbraucht wird. Weitere innovative Massnahmen treiben die CO2-Neutralität voran. So steht aus einer internen CO2-Lenkungsabgabe Geld für ein Pionierprojekt zur Verfügung: V-ZUG finanziert damit den Bau einer Pilotanlage für die Wasserstoffproduktion. Anstelle von Brennstoff soll dieser zukünftig bei den Hochtemperaturprozessen zum Einsatz kommen und Gas ersetzen. Das Ziel klimaneutral bis 2050 zu werden, rückt dadurch ein grosses Stück näher. (bb)

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