Erneuerung LMV auf dem Bau: Achte Verhandlungsrunde gescheitert
Auch die achte Verhandlungsrunde für eine Erneuerung des Landesmantelvertrags im Bauhauptgewerbe vom Dienstag hat nach Angaben des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV) keine Lösung gebracht. Am kommenden Montag findet eine weitere Verhandlungsrunde statt.
Das SBV-Angebot habe eine generelle Lohnerhöhung von 150 Franken pro Monat per 2023 vorgesehen, schreibt der SBV in einer Mitteilung vom Montagabend. Auch die Mindestlöhne würden um 60 Franken steigen. Das Angebot beinhalte zudem «mehrere Anpassungen, die eine erste Modernisierung der Arbeitszeiten ermöglichen».
Die Gewerkschaften haben laut dem SBV dieses Angebot am Dienstag abgelehnt. Der SBV zeigte sich aber zuversichtlich, dass an der neunten Verhandlungsrunde ein Abschluss erzielt werden könnte. Auch Unia und Syna teilten mit, bis zum 28. November ein Verhandlungsresultat erzielen zu wollen.
190 Franken mehr Lohn
Die Gewerkschaften hatten eine generelle Lohnerhöhung von 190 Franken gefordert, wie Unia und Syna auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilten. Die Erhöhung der Mindestlöhne um 60 Franken lehnten sie ab, weil dies «nicht einmal die Hälfte der Teuerung» ausgleichen würde.
Differenzen habe es auch gegeben, weil der SBV die Arbeitswochen auf bis zu 50 Stunden verlängern wolle ohne Überstunden auszuzahlen, heisst es in der Mitteilung. Zudem lehne er eine bezahlte Pause und die Auszahlung von allfälligen Überstunden per Ende Baujahr ab. Erfreulich sei, dass der SBV von Forderungen zu längeren Arbeitstagen im Sommer abgerückt sei.
Seit dem 17. Oktober sind laut den Gewerkschaften Unia und Syna schweizweit rund 15'000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter auf die Strasse gegangen. Sie forderten insbesondere eine bessere Planbarkeit der Arbeitszeit und dass ihre Arbeitstage vor allem im Sommer nicht noch länger werden sollten. (sda/pb)