Tiefbauserie (4/6): Arbeitsvorbereitung und Baustelleneinrichtung
Kompakt zusammengefasstes Wissen: Die sechsteilige
Artikelserie basiert auf dem Nachschlagewerk «Baupraxis – Der Tief- und
Strassenbau». Der vierte Teil ist dem Thema Arbeitsvorbereitung und
Baustelleneinrichtung gewidmet.
Von Rolf Steiner und Tobias Frick

Quelle: Flughafen Zürich AG
Abbrucharbeiten auf der Piste 14/32 am Flughafen Zürich
Das Nachschlagewerk «Baupraxis – Der Tief- und Strassenbau»
liefert zum Thema Tief- und Strassenbau umfassende, praxisnahe Informationen im
Zusammenhang mit der Ausführung. Daneben bietet der Band weiterführende Inputs
aus den Bereichen Bauwirtschaft Schweiz, Berufe des Bauhauptgewerbes,
rechtliche Grundlagen und Normen, Beschaffungswesen, technische und
kaufmännische Arbeitsvorbereitung, Bauablauf oder Terminplanung.
Zukunftsorientierte Technologien und mögliche
Beschleunigungsmassnahmen werden ebenfalls behandelt. Zudem liefert das Buch
Tipps, wie sich Wissenslücken gleich einem Loch in der Strasse mit Inhalten und
Fachwissen auffüllen lassen. Die dazugehörige sechsteilige Artikelserie
behandelt ausgewählte Themenbereiche aus diesem Fachbuch. Die dritte Folge
behandelte das Kapitel «Logistik und Transportmittel» (Baublatt 9 / 2021).
Die Arbeitsvorbereitung (AVOR) beschreibt alle
Planungstätigkeiten und Massnahmen zur Vorbereitung der Bauausführung. Eine
angemessene und sorgfältige AVOR bildet das Fundament für eine erfolgreiche
Projektrealisierung unter Einhaltung von Qualität, Kosten und Terminen. Für den
wirtschaftlichen Erfolg eines Projekts und somit einer Bauunternehmung ist die
AVOR essenziell.
Basis für den Projekterfolg
Der wichtigste Teil der AVOR beginnt, nachdem die
ausführende Unternehmung den Zuschlag für den Auftrag erhalten hat. Die
Planungsgrundlage für die AVOR bilden die Strategie für die Ausführung und die
daraus abgeleiteten Entscheidungen, auf denen die eingereichte Offerte basiert
und auch kalkuliert wurde. So werden bereits während der Submissionsphase die
Weichen bezüglich Vorgehen, Bauverfahren, bautechnischer Optimierungen,
Bauprogramm sowie allfälliger Unternehmervarianten gestellt.
Der firmeninternen Schnittstelle zwischen der Offerterstellung
und der effektiven AVOR sollte besondere Beachtung geschenkt werden. Für den
Projekterfolg ist es von zentraler Bedeutung, dass alle relevanten
Informationen und Überlegungen aus der Offertbearbeitung in die anschliessende
AVOR überführt, richtig aufgenommen und in den folgenden Projektphasen
berücksichtigt werden.
Effizient und kostenoptimiert
Hauptaufgabe der AVOR ist es, das Projekt so für die
Ausführung vorzubereiten, dass das Bauwerk unter Einhaltung der gegebenen
Rahmenbedingungen in der geforderten Qualität und innerhalb der zur Verfügung
stehenden Zeit kostengerecht und sicher realisiert wird. Das Ziel jeder
Unternehmung ist klar: Dem Bauherrn möglichst effizient und kostenoptimiert
ein qualitativ hochwertiges Werk zu übergeben – keine einfache Aufgabe, sollen
doch die Ansprüche des Bauherrn in jeder Beziehung zufriedengestellt werden.
Um dies sicherzustellen, müssen die
technische und die kaufmännische AVOR vor dem Start der Arbeiten sauber
definiert werden. Sie liefern für die Projektausführung klare Vorgaben, die
auch als Basis für das Projektcontrolling (Termine und Kosten) dienen. Die
Schwierigkeit ist dabei, dass es sich bei jeder Baustelle um einen komplett
neuen Prototyp handelt. Kommt dazu, dass die von der Bauherrschaft zur
Verfügung gestellte Zeit meist zu knapp bemessen ist, um die erforderliche AVOR
seriös durchzuführen (Grafik 1).
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