Bauregion Aargau: Ein Kanton kämpft sich durch die Krise
Die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind für den Kanton Aargau weniger schlimm als erwartet, die Unternehmen hatten mehrheitlich ein befriedigendes Geschäftsjahr 2020. Zu Beginn des neuen Jahres ist die Zahl der Baugesuche deutlich gestiegen: Die Momentaufnahme der Bauregion Aargau ist weniger negativ als erwartet.

Quelle: Claudia Bertoldi
Die imposante Baugrube des Grossprojekts «Tivoli Garten» in Spreitenbach. Es umfasst einen Obi-Baumarkt, zwei Hochhäuser mit total 400 Wohnungen und eine Haltestelle der neu verlängerten Limmattalbahn.
Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetroffen.
Obwohl die Corona-Krise auch die Aargauer Wirtschaft hart getroffen hat,
erwartet eine Mehrheit der Unternehmensverantwortlichen ein befriedigendes bis
gutes Geschäftsjahr 2020. Dies ergab eine Umfrage der Handelskammer, an der
sich 513 Unternehmen beteiligten. Im Rahmen hält sich auch der Stellenabbau im
Kanton, der fürs 2020 einen Rückgang der Vollzeitstellen um 0,65 Prozent
ergibt.
Um die Krise aufzufangen, erhalten Aargauer Firmen insgesamt
fast eine Milliarden Franken. Bereits im April 2020 schnürte der Regierungsrat
ein Hilfspaket von 150 Millionen. Dazu kommen Kurzarbeitsgelder und die
Corona-Kredite der Banken von 600 Millionen, sowie 35 Millionen Abgeltungen für
den öffentlichen Verkehr. Total bisher rund 940 Millionen Franken. Im Dezember
hat der Regierungsrat 125 Millionen für ein neues Härtefallprogramm bereitgestellt
und das Budget 2021 um einen Nachtragskredit von 111 Millionen erweitert.
Trotz Corona schwarze Zahlen
Der Aargau kann diese Ausgaben gemäss Finanzdirektor Markus
Dieth stemmen. Zwar sieht der Finanzplan für die nächsten drei Jahre hohe
Defizite vor, doch für 2020 erwartet man trotz Covid-Mehrausgaben ein Plus in
dreistelliger Millionenhöhe. Zusammen mit der Ausgleichsreserve von 483
Millionen lassen sich damit die nächsten drei Planjahre ausgleichen. Dazu hofft
Dieth auf eine höhere Ausschüttung der Nationalbank. Die Veröffentlichung der
definitiven Kantonsrechnung erfolgte erst nach Redaktionsschluss.
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