Kolumne zum Donnerstag: Vision digitales Ökosystem
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Markus Weber, Präsident von Bauen digital Schweiz/buildingSMART Switzerland, mit dem «Use Case Management».

Quelle: libertyslens, Flickr, CC
Schreibmaschine, Schmuckbild.
Vor dem Hintergrund, dass die Digitalisierung alle
Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette in durchgängigen
Prozessen vernetzt, hat «Bauen digital Schweiz/buildingSMART Switzerland» vor
rund vier Jahren das «Use Case Management» (UCM) lanciert: Eine cloudbasierte
Kollaborations-Plattform, auf der sich die Beteiligten treffen, austauschen,
Erfahrungen teilen und gemeinsam die neuen durchgängigen Prozesse und
Informationsanforderungen entwickeln.
Geführt durch eine einheitliche Logik und Struktur, können
die einzelnen Akteurinnen und Akteure ihre disziplinären Anwendungsfälle –
sogenannte Use Cases – in der digitalen Welt mit dem Ziel abbilden, die
einzelnen disziplinären Prozesse in einem multidisziplinären und durchgängigen
Gesamtprozess zusammenzuführen. Das UCM unterstützt also die digitale
Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft, indem sie hochkomplexe Themen
in beherrschbare Einzelaufgaben zerlegt und stufenweise umsetzt.
An der Swissbau im Januar 2018 wurde das «Use Case
Management» erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Schon bald
weckte die strukturierte Herangehensweise aus der Schweiz auch im Ausland
Interesse. So unterzeichneten am Schweizer BIM Kongress im November 2018 die
buildingSMART Chapter Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich eine
gemeinsame Roadmap und vereinbarten eine internationale Zusammenarbeit. Im
Oktober 2019 wurde das «Use Case Management» am internationalen Standards Summit
von buildingSMART International in Peking als Teil der internationalen
buildingSMART-Tools- und -Serviceangebote angekündigt.
Seit Anfang dieses Jahres 2021 ist das «Use Case Management»
nun ein globaler Service von «buildingSMART International» und direkt in deren
Angebote eingebettet: https://ucm.buildingsmart.org/. Damit wird das «Use Case
Management» zu einem zentralen Instrument für die ganze Bau- und
Immobilien-Welt: Das ist einzigartig, mit vereinten Kräften bereitet die
globale Community Standards für die digitale Bau- und Immobilienwirtschaft von
morgen vor – powered by «Bauen digital Schweiz/buildingSMART Switzerland». Da
dürfen wir ruhig ein bisschen stolz sein.
Das «Use Case Management» ist ein zentrales und wichtiges
Puzzle der zukünftigen digitalen Zusammenarbeit. Doch wir dürfen nicht stehen
bleiben. «Bauen digital Schweiz/buildingSMART Switzerland» bereitet daher
bereits den nächsten Schritt vor und skizziert seine Vision eines digitalen
Ökosystems der Zukunft. Die Use Cases spielen dabei eine zentrale Rolle und
bilden die Grundlage für die Zusammenführung von Wissen, Informationen und
Technologien mit der Bau- und Immobilienwirtschaft. Denn eines ist klar: Die
zukünftige Welt und damit auch die Wertschöpfungskette der Bau- und
Immobilienwirtschaft sind vernetzt. Es braucht ein koordiniertes Vorgehen,
einen gemeinsamen Weg und eine gemeinsame Vision und Strategie.