Kolumne zum Donnerstag: Gemeinsame Ziele – gemeinsame Verantwortung
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Franziska Bürki, Geschäftsführerin von Entwicklung Schweiz, mit der Umsetzung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele.

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Schreibmaschine, Schmuckbild.
Die Regierung und die Politik suchen nach der Ablehnung des
CO2-Gesetzes an der Urne nach Wegen, um als Land trotzdem etwas zur
Zielerreichung des Pariser Abkommens beitragen zu können. Die Ideen dazu sind
vielfältig.
Die Emissionsreduktion ist komplex und hängt von mehreren
Faktoren ab. Gute Lösungen dürfen nicht nur in der Gesetzgebung gesucht werden
und mit einer schier unüberschaubaren Vielfalt von Labels vordefiniert werden. Gute
Lösungen ergeben sich häufig durch gemeinsame Ideen und durch Innovation. Ich
will nicht behaupten, es ginge gänzlich ohne Regulierung, aber die Potenziale
der Fachleute und der Wirtschaft verdienen ebenfalls grosse Aufmerksamkeit.
Private und öffentliche Bauherren schreiben dem Thema Klima
und generell der Nachhaltigkeit grosses Gewicht zu. In der Finanz- und
Immobilienbranche wird die Nachhaltigkeit von Anlagen anhand der sogenannten
«ESG-Kriterien» (Environmental Social Governance) bewertet. In der Praxis
stellt sich konkret die Frage, wie die Verantwortung gemeinsam wahrgenommen
werden kann und welche Massnahmen zur Erreichung der Klima- und
Nachhaltigkeitsziele beitragen können.
Der Weg zum Ziel ist vielfältig. Welcher Weg beschritten
werden soll, sollte nicht im Voraus bestimmt werden durch zu viele
Detailvorgaben. Der Spielraum für die Beeinflussung eines Bauprojekts ist umso
grösser, je früher der Hebel am richtigen Ort angesetzt werden kann. Gerade in
der frühen Entwicklungsphase, in welcher die Ziele und die Nutzerbedürfnisse
definiert werden, ist die Hebelwirkung auf den gesamten Lebenszyklus des
Objektes am grössten – also auch auf die jahrzehntelange Betriebsphase, in
welcher heute noch besonders viel CO2 emittiert wird. Der frühe Einfluss
auf spätere Emissionen ist essenziell. In der Betriebsphase selbst gilt es
dann, die Betriebs-Emissionsziele durch die richtige Anwendung der
Installationen auch wirklich erreichen zu können.
Die beteiligten Projekt-Partner sind in der Lage, gemeinsam
Ansätze und Lösungswege zu finden, die zum Ziel führen. Dies gilt auch für die
spezifischen Klima-Ziele eines Gebäudes, Quartiers oder Areals. Damit dieses
Potenzial ausgeschöpft werden kann, ist eine frühe Zusammenarbeit
unverzichtbar. Es ist wichtig, früh eine gesamtheitliche Projektbetrachtung und
integriertes Know-how sicherzustellen.
Gesamtleister können dem Bauherrn von der Entwicklung bis
hin zur Ausführung eine frühzeitige und professionelle Beratung und
Koordination aus einer Hand gewährleisten. Ein Gesamtleister ist der Herausforderung
der hohen Komplexität gewachsen und kann die vielfältigen Anforderungen und
Interessen von Beginn an in die Lösungsfindung miteinbeziehen. In einer
partnerschaftlichen Zusammenarbeit sind alle am Bauvorhaben Beteiligten hoch
motiviert, die gemeinsamen Ziele zu erreichen und das Projekt erfolgreich zu
realisieren.